Begriffsdefinitionen und Grundlagen BEWPLAN2

 

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Begriffsdefinitionen und Grundlagen BEWPLAN2

 

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Die Begriffe Schnitt / Ansicht X/ Grundriss / AnsichtY)

 

Das Konzept hinter BEWPLAN2 ist: Ein Bauteil besteht aus SPIRIT Grundelementen (Schalung und Bemaßung),

sowie aus den einzelnen Stahlpositionen. Bei der Erzeugung der Stahlposition wird festgelegt, in welcher Projektion

die relevanten Informationen über Stück und Durchmesser gespeichert sind.

 

Bei BEWPLAN2 entscheiden Sie VOR DEM EINGEBEN der Stahlposition über die

gewünschten Eigenschaften dieser Position.

 

Jede Stahlposition hat bis zu drei Projektionen. Wir nennen Sie Schnitt, Ansicht und Grundriss.

Diese Begriffe haben in BEWPLAN2 eine besondere Bedeutung:

 

WIR MEINEN MIT SCHNITT/ANSICHT/GRUNDRISS NICHT DAS BAUTEIL, SONDERN DIE

EINZELNE STAHLPOSITION.

 

Beispiel: Ein Stabeisen im Schnitt ist ein kleiner Kreis (“Kringel“), ein Eisen in der Ansicht und im Grundriss ist ein Strich.

Sehr wohl kann in einer Ansicht des Stahlbetonbauteiles eine Schnittposition UND eine Ansichtsposition vorkommen.

 

Wenn in BEWPLAN2 also vom SCHNITT die Rede ist, dann muss das nicht der Schnitt des Bauteils sein!

Gemeint ist nur eine einzelne Stahlposition, die als Schnittdarstellung in den Plan gesetzt wird.

 

SCHNITT ist die Schnittdarstellung der Position (Kringel für Stabstahl, Biegeform bei Bügeln)

 

Ansicht X ist die Projektion der Position in horizontaler Richtung (ergibt immer Linie)

 

Grundriss ist die Projektion der Position in vertikaler Richtung (ergibt immer Linie)

 

Ansicht Y ist dasselbe wie Grundriss

 

BEWPLAN2 ist in der Lage, aus der Schnittdarstellung der Position die Ansicht zu entwickeln und umgekehrt.

Wir nennen das “Übernahme in die Ansicht“. Dabei kann bei jeder einzelnen Position entschieden werden:

Genügt eine Projektion oder soll dieselbe Position auch in einer zweiten oder dritten Projektion am Plan dargestellt werden?

 

Die folgende Zeichnung zeigt die Übernahme aus Schnitt in Ansicht und Grundriss:

 

bewplan88

 

Wir unterteilen in 2 Gruppen:

 

• Eisen eingeben, ausgehend vom Schnitt.

 

• Eisen eingeben, ausgehend von der Ansicht.

 

In welchen Projektionen soll die Position dargestellt sein?

 

Mit dieser Überlegung bestimmen Sie Ihren Arbeitsaufwand und damit den Zeitbedarf für den Plan.

Es ist nicht immer erforderlich, alle Positionen in allen 3 Projektionen darzustellen!

Wir raten an dieser Stelle zum “Minimalismus“.

 

Beispiel “(stark bewehrte) tragende Wand“: Die Längsstäbe sind in der Draufsicht der Wand als Kreise zu sehen

(das ist also der Schnitt der Position). Die Frage ist nun, ob dieselben Stäbe auch in der Wandansicht als Striche

dargestellt werden sollen. Oft genügt hier eine andeutungsweise Darstellung, die sehr einfach mit

den SPIRIT Grundelementen Linien und Texten erreicht werden kann. In solchen Fällen ist es besser, die Position

nur als reine Schnittposition einzugeben (damit ist die Position schon ausreichend massentechnisch erfasst) und

die Ansicht auf einfachste Art und Weise mit Grund-SPIRIT zu ergänzen.

 

Beispiel “Streifenfundament“: Hier ist die Frage, ob die umlaufenden Eisen und Bügel wirklich Stück für Stück im

Fundamentgrundriss eingeben werden, oder ob im Fundamentschnitt nicht ganz einfach die Gesamtzahl der

laufenden Meter eingetragen wird. (Die Gesamt-lfm bekommen Sie sehr rasch über SPIRIT\Messung\Fläche+).

Letzteres ist sicher viel schneller. Aber :

 

Wie soll sich die Position beim Ändern verhalten?

 

Wir bleiben beim Beispiel “Streifenfundament“. Wenn Sie wollen, dass sich die Laufmeter der Bewehrung beim Strecken

des Fundamentes vollautomatisch mitändern, müssen Sie ALLE Positionen als Schnitt UND Ansicht eingeben.

Wenn Sie aber damit zufrieden sind, bei einer (vielleicht seltenen) Änderung des Gebäudegrundrisses einfach

die erforderlichen Laufmeter neu zu messen und dann im Fundamentschnitt die neue Länge zuzuordnen,

genügt eine reine Schnittposition (das muss nicht heißen, dass im Fundamentgrundriss gar keine Eisen zu sehen sind.

Es gibt immer noch die Möglichkeit, über GrundSPIRIT mit einigen Strichen die Eisen andeutungsweise darzustellen).

 

Allgemein: Gibt es von einer Position nur eine Projektion, muss auch nur diese geändert werden

(weil alle Informationen in dieser Projektion gespeichert sind). Gibt es zwei oder drei Projektionen, muss in

mindestens zwei Projektionen geändert werden (weil die Informationen verteilt sind: Die Biegeform im Schnitt,

die Bügelanzahl in der Ansicht).

 

Unterscheidung “Eisen“ und “nur Striche“

 

Eine sehr wichtige Unterscheidung ist zu treffen: Ist ein “Strich“ am Bildschirm ein Eisen oder “nur“ eine SPIRIT-Linie

(die Farbe und die Folie machen noch kein Eisen). BEWPLAN2 generiert spezielle (unsichtbare) Attribute, die auch

nur von BEWPLAN2 verstanden werden. Generell: Es ist mit Grund-SPIRIT prinzipiell nicht möglich, ein für

BEWPLAN2 gültiges Eisen einzugeben.

 

Mit der Funktion S6 POSITION im Hauptmenü von BEWPLAN2 ist es möglich, einfache SPIRIT-Elemente

in Eisen zu verwandeln.

 

Dabei gilt: 2D-Linien können nur gerade Eisen werden, Polylines können Bügel oder gebogene Eisen werden.

 

Vorgehensweise bei SPIRIT-2D-Linien

1. Zeichnen Sie eine SPIRIT-2D-Linie. Die Farbe spielt dabei keine Rolle.

2. Funktion S6 POSITION

3. Die 2D-Linie anklicken

4. Stückzahl eingeben

5. Durchmesser eingeben

6. Positionsbeschriftung absetzen

 

 

Die Konsequenzen aus der Unterscheidung ergeben sich beim Kopieren und Löschen:

 

Wenn Sie über Grund-SPIRIT ein Eisen kopieren oder löschen, verändern Sie dadurch die Stückzahl!

 

Wenn Sie ein Eisen strecken oder dehnen, verändern Sie dadurch die Eisenlänge!

 

Die Stückzahl und Länge muss nach Änderungen aktualisiert werden. Die Funktionsbeschreibung finden Sie

im Kapitel Ändern der Stückzahl einer Stahlposition.

 

Beispiel: Ein Unterzug besteht vorerst aus einem Schnitt und einer Ansicht. Später soll noch ein zweiter Schnitt

hinzugefügt werden. Wenn Sie jetzt den ersten Schnitt kopieren und abändern wollten, hätten Sie einen Fehler gemacht!

Alle Eisen aus dem ersten Schnitt wären (gültig) auch im zweiten Schnitt, also doppelt.

 

Die Lösung: Nur die Schalung kopieren und die Eisen über Position - Pos...d= ergänzen.

Eine zweite Möglichkeit wäre es, den zweiten Schnitt auf eine “Nicht-Bauteil-Folie“ zu bewegen.

Dadurch werden die Positionen nicht mehr erfasst.

 

In welcher Projektion steckt die Information?

 

Die Projektion, von der ausgehend die Position generiert wurde (das heißt entweder im Schnitt oder in der Ansicht)

enthält die meisten Informationen. Bei Bedarf enthält eine zweite Projektion die restliche Information.

Diese Grundkenntnis ist bei Änderungen von Bedeutung.

 

Die folgende Tabelle zeigt, welche Projektion welche Information enthält.

 

Wichtig: Sie müssen vorrangig dort ändern, wo die Informationen gespeichert sind!

 

bewplan89

bewplan90

bewplan91